Bei den hier vorgestellten Sammelbänden und Monographien handelt es sich um Publikationen, die aus verschiedenen Tagungen und Workshops des Landesforschungsschwerpunktes "Aufklärung – Religion – Wissen" bzw. der Nachwuchsförderung vor allem im Rahmen seines Gradiertenkollegs hervorgegangen sind und somit Rechenschaft über die erfolgreiche Arbeit der Einrichtung ablegen.
Insbesondere beteiligt sich der Landesforschungsschwerpunkt an der Buchreihe "Laboratorium Aufklärung", die beim Wilhelm Fink Verlag (München) erscheint und sich inhaltlich der Erforschung der beiden Transformationsphasen widmet, welche die klassische Moderne einschließen: und zwar zum einen dort, wo ihre Grundlagen vorrangig gelegt wurden – also im "langen" 18. Jahrhundert von etwa 1690 bis 1830 –, sowie zum anderen mit Blick auf die zweite Transformationsphase des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Vergleichbare Problemstellungen in den beiden Transformationsphasen werden dabei entweder vom langen 18. Jahrhundert oder von der Gegenwart aus bestimmt. Dabei können Konstellationen der Zeit zwischen den Transformationsphasen die Funktion eines kritischen Korrektivs erhalten. Das "Laboratorium Aufklärung" soll dadurch beschrieben und für die Gegenwart fruchtbar gemacht werden.
Veröffentlicht werden in der Buchreihe Arbeitsergebnisse des Landesforschungsschwerpunkts "Aufklärung – Religion – Wissen", des Forschungszentrums "Laboratorium Aufklärung" an der Friedrich-Schiller-Universität zu Jena sowie Diskussionsbeiträge im Rahmen von Themen einer weit verstandenen Aufklärungsforschung, die andernorts entstanden sind, aber in engem Zusammenhang mit dem Thema der Reihe stehen.
Für die vollständige Publikationstätigkeit aller Mitglieder des Landesforschungsschwerpunktes sei auf die je personengebundenen Seiten unter dem Eintrag Struktur verwiesen.
Hans Adler, Rainer Godel (Hg.), Formen des Nichtwissens der Aufklärung, München u.a. 2010 (Laboratorium Aufklärung, Bd. 4).
Wie gelangt Nichtwissen im 18. Jahrhundert zu diskursiver Präsenz? Es ist die Aufklärung als Avantgarde moderner Wissenskulturen, die das Problem der finis cognitionis – der bestimmbaren Grenze sowohl wie des unvermittelten Endes des Wissens – thematisiert, die zugleich aber vom scheinbar nicht diskursfähigen Nichtwissen bestimmt wird. Widersprüche, Ambivalenzen und Amphibolien sind Spuren dieser Doppelpräsenz des Nichtwissens.
Daniel Fulda (Hg.), Kulturmuster der Aufklärung, Halle 2010 (Kleine Schriften des IZEA, Bd. 2).
Als 'Kulturmuster' lassen sich solche Kopplungen von Konzepten und Praktiken bezeichnen, die die relative Beständigkeit kultureller Routinen gewonnen haben. Kulturmuster strukturieren die Wahrnehmung und Interpretation von Welt und steuern zugleich Kommunikation und Handeln. In Europa bildet, so die Hypothese, die Aufklärung die große und bis heute wirkungsmächtigste Epoche der Kulturmusterprägung. Der Band stellt die Kulturmuster-Heuristik vor, begründet sie im Kontext geistes- und sozialwissenschaftlicher Methodendiskussionen und erprobt sie in exemplarischen Skizzen.
Manfred Pankratz, Ralf Bursian, Zeitungen in Sachsen-Anhalt: Ein Nachweis, Halle 2008 (Schriften zum Bibliotheks- und Bücherwesen in Sachsen-Anhalt, Bd. 91).
In diesem Kompendium sind, soweit ermittelbar, alle bisher auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt erschienenen politischen Zeitungen verzeichnet. Es stellt damit das weitestgehend gedruckte Verzeichnis seiner Art für ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland dar.
Aus nicht ganz 400 Jahren Zeitungsgeschichte des Landes wurden in 180 Orten Zeitungen nachgewiesen. Dabei sind mehr als 830 Titel erfasst worden. Der "Nachweis" zeugt damit von einer reichhaltigen Zeitungslandschaft auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes.
Gefördert wurde das Projekt vom Landesforschungsschwerpunkt "Aufklärung – Religion – Wissen" des Landes Sachsen-Anhalt, der Universitäts- und Landesbibliothek in Halle und der Vereinigung der Freunde und Förderer der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.