Internationale, interdisziplinäre Tagung, 20.-24. August 2008
Colloque internationale et interdisciplinaire, 20–24 août 2008
International, interdisciplinary Conference, August 20-24, 2008
Organisation:
Prof. Dr. Hans Adler, University of Wisconsin – Madison
PD Dr. Rainer Godel, Exzellenznetzwerk 'Aufklärung – Religion – Wissen' - Halle
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Dass die Aufklärung – in all ihren Varianten – auf zuverlässiges Wissen zur Absicherung höherer Lebensqualität ("Glückseligkeit") zielte, bedarf keiner Erläuterung. Klärungsbedarf besteht aber sowohl für den angesetzten Wissensbegriff selbst (Was galt als 'Wissen'?) als auch für dessen Grenzen und Antonyme (Wie weit reichte 'Wissen' und wie sahen seine Antipoden aus?). Nicht nur war die Verlässlichkeit verschiedener Wege zum Wissenserwerb umstritten; auch darüber, wo Wissen anfängt und was ihm kontradiktorisch Profil verleiht, bestand keineswegs Einhelligkeit.
Ziel der Tagung ist zum einen eine Bestandsaufnahme von Formen des Nichtwissens, wie sie von Zeitgenossen der Aufklärung vorausgesetzt oder entwickelt wurden. Zum anderen soll die Tagung im Rahmen dieser Phänomenologie des Nichtwissens zu einer historisch-systematischen Neubestimmung des Aufklärungsbegriffs beitragen, die die hartnäckig beibehaltene Gleichung, dass Aufklärung in Rationalismus aufgehe, kritisch angeht, um der Aufklärung historisch und systematisch gerecht werden zu können. Nichtwissen, Unwissen, Dummheit, Schwärmerei, Ignoranz, Beschränktheit, Vorurteile sind nicht nur Objekte der Aufklärung, sondern auch deren Profil gebende Determinanten.
Es ist die Doppelrolle des Nichtwissens der Aufklärung einerseits als Thema des aufklärerischen Diskurses, andererseits als Rahmenbedingung aufklärerischer Prozesse, die dem Nichtwissen in der Aufklärung Gewicht gibt. Formen des Nichtwissens, dessen Grenzen, wissenssoziologische Implikationen der Annahme